5G am Berg: Gottesdienst im Grünen, gute Gemeinschaft und etwas Glück

Auerberg
Bildrechte Evang. KG Landsberg

Heitere Aussichten auf dem Auerberg - „Die güldne Sonne … bringt … liebliches Licht“ (EG 449) sangen die beiden Gemeinden zu Beginn einvernehmlich beim Gipfelkreuz auf der Aussichtskuppe des Auerbergs und „nun steh ich munter und fröhlich, schaue den Himmel mit meinem Gesicht“. Den blauen Himmel, der sich über saftig grüne Wiesen spannte, genauso wie den hohen Himmel des Glaubens, der die Gemeinden der Kauferinger Pauluskirche und der Landsberger Christuskirche miteinander verbindet. Und so trafen sie sich zu einem gemeinsamen Gottesdienst im Grünen, unter freiem Himmel. Über 100 Menschen kamen: viele mit dem Rad, mehr noch mit dem Auto, in Fahrgemeinschaften, einige nur bis zum Fuß des Berges und dann als Wanderer durch die Feuersteinschlucht. Alle freuten sich über den gelungenen Auftakt des Neuen und nahmen die Freude als Motor für weitere Gemeinschaft gern mit heim. 

Eine lange Vorbereitungszeit ging dem voraus. Bereits nach dem gut besuchten Berggottesdienst im Sommer 2023 war klar, dass er wiederholt werden soll. Pfarrer Lichteneber nahm die Organisation in die Hand und ein Team bildete sich, das ihm zur Seite stand. 

Mondi Benoit begann schon früh mit den Kantoreiproben für mehrere Lieder, aus denen drei ausgewählt wurden: „Die beste Zeit im Jahr ist mein“ (ein fröhlicher Lobgesang zu einem Text von Martin Luther), „Ein Tisch und eine Bank“ (ein Dankeslied von den Großeltern des Praktikanten Simon Dunger) und „Segne und behüte“ (ein gesungenes Gebet aus dem 18. Jahrhundert, EG 575). Die Gemeinschaft sang neben dem eingangs genannten auch „Lobe den Herren“ (EG 316), „Geh aus, mein Herz, und suche Freud“ (EG 503) und „Vertraut den neuen Wegen“ (EG 395). 

Die beiden Posaunenchöre der Gemeinden hatten eifrig geprobt – die Einsätze klappten bestens und die Stimmung war dank der Blechbläser feierlich und erhebend. Ebenso überzeugte Hermann Kohler mit seinen Alphorn-Soli, die er virtuos in die Weite der Allgäuer Alpenkette entließ. 
Familie Hartmann hatte sich zur Taufe ihrer Emma auf diesem hohen Berg des Lebensweges entschlossen und Pfarrer Thomas Lichteneber nahm sie mit warmen Worten in die Gemeinschaft auf. Im gemeinsamen gesprochenen Glaubensbekenntnis bekräftigten alle ihre Zugehörigkeit zu dem, der sie an diesem Ort und im Leben selbst eint. 

Diakon Alfred Mayer überlegte sich einen Predigttext zu Psalm 121, der die Menschen mitnahm und lebensnah war. Die anschauliche Wegfindung im Dunkeln auf einer gewagten Bergwanderung und ein besonderes Gipfelerlebnis haben viele berührt und an selbst Erlebtes angeknüpft: Ja, immer wieder kam uns Hilfe vom Herrn, der Himmel und Erde gemacht hat. Er schläft nicht, behütet unsere Schritte und achtet darauf, dass uns „die Sonne nicht steche“. So hoben wir hier unsere Augen auf zu den Bergen und dankten ihm dafür. 

In einem weiteren Block sprach die Kauferinger Prädikantin Corinna Kuschel besondere Fürbitten für uns selbst, unsere Gemeinschaften und im Hinblick auf die aktuellen Krisenherde der Welt. Die Kantorei sang ihr letztes Lied, die drei Geistlichen stimmten das Vaterunser an und spendeten gemeinsam den Segen Gottes. Ein letztes Alphorn-Solo vertiefte den Eindruck des Erfahrenen und die Anwesenden, ob auf Bänken im Schatten der Buche oder als Sonnenanbeter auf Decken sitzend, sangen vom Vertrauen in die noch unbekannte Zukunft. 

Pfarrer Lichteneber schloss mit einem allumfassenden Dank an alle Beteiligten, die oben beschriebenen sichtbaren, wie auch an die Helfer im Hintergrund: die Pfarreiengemeinschaft Auerberg, die uns im Regenfalle ihre Kirche zur Verfügung gestellt hätte, Landwirt Christian Fröhlich, der eigens für uns die Wiese frisch gemäht hatte, und die Wirtin des Panoramagasthofs, die uns kurz nach dem Gottesdienst mit einem warmen Mittagessen für eine fröhliche Tischgemeinschaft empfing. Er dankte Mesnerin Ute Steinborn und ihrer Tochter Hanna für den Blumenschmuck auf dem einfachen Altartisch ebenso wie Mondi Benoit für die Leitung der Kantorei und die Bereitstellung der Technik. Der Posaunenchor schmetterte noch ein Abschiedslied – und dann begann sich die Gesellschaft so langsam aufzulösen, wie sie zusammengefunden hatte. 

Die ersten machten sich an den Abstieg, einige gingen zur St.-Georgs-Kirche hoch, andere blieben darunter beim Gasthof und seinen mit Schatten lockenden Schirmen. Fröhliche Gespräche bei reichhaltigem Mahl mit freundlicher Bedienung rundeten das quirlige Miteinander ab. Zum Glück hielt das Wetter noch! Bald brachen aber die letzten Radler auf, gefolgt von den Wanderern und schließlich den Autofahrern, die sich nicht ganz so dringend vor dem aufziehenden Gewitter in Sicherheit bringen mussten. Ein Lichtblick, nicht nur im Regenjahr, waren diese glücklichen Stunden rund um den Gottesdienst im Grünen. Er wird noch eine Weile anhalten – und kann beim Gemeindefest gern wieder erneuert werden!

Carmen B. Kraus, Landsberg

Hier sehen Sie ein paar Bilder. Herzlichen Dank an unseren Fotografen Claus Wilk.

Berggottesdienst Auerberg 2024Berggottesdienst Auerberg 2024Berggottesdienst Auerberg 2024Berggottesdienst Auerberg 2024Berggottesdienst Auerberg 2024Berggottesdienst Auerberg 2024Berggottesdienst Auerberg 2024Berggottesdienst Auerberg 2024Berggottesdienst Auerberg 2024Berggottesdienst Auerberg 2024Berggottesdienst Auerberg 2024