Orgel trifft Gitarre
Benefizkonzert zugunsten der Nothilfe in der Ukraine
Es wäre unter „normalen“ Bedingungen ein herausragend glücklicher musikalischer Abend gewesen, wäre er nicht so überschattet worden durch die schockierenden und bedrückenden Ereignisse in der Ukraine. Zwei Landsberger Musiker warfen ihr Können und Engagement in die Waagschale, um Mitgefühl und Solidarität mit den Menschen in und aus der Ukraine zum Ausdruck zu bringen und unter Verzicht auf ein Honorar um Spenden zu bitten.
Silvia Elvers an der Orgel der Christuskirche und Gitarrist Christian Gruber, beide überregional renommiert, haben die Zuhörerinnen und Zuhörer mit überaus abwechslungsreichem Programm, ihrer Virtuosität und perfektem Zusammenspiel berührt und begeistert! Wegen der großen Nachfrage im Vorfeld haben sie ihr Programm gleich zweimal hintereinander aufgeführt: Musik aus fünf Jahrhunderten, angefangen bei einem frühbarocken Werk des Spaniers Pablo Bruna (17. Jh.), einer Sonate von Antonio Vivaldi (8. Jh.), drei Alpenländischen Ländlern eines Eduard Bayer (19.Jh.), über zwei Sätze aus dem hinreißenden „Concierto para un Gentilhombre“ des spanischen Komponisten Joaquin Rodrigo (20. Jh.), bis hin zu zwei zeitgenössischen Werken des 21. Jahrhunderts. Die Komponisten dieser beiden Werke waren zur Überraschung des Publikums anwesend und sprachen einführende und erhellende Worte zu ihren Stücken. Während Franz-David Baumann, der selber einige Jahre in Landsberg gelebt hat, in seinem Werk „Lechtreiben“ in wechselnden Stimmungen seine Verbundenheit mit unserer Stadt und ihrem Fluss bekundete, beschwor der bekannte Filmkomponist Enjott Schneider (der u.a. die Musik zu Filmen wie Schlafes Bruder, Ramadama, Stalingrad geschrieben hat) mit seinem Stück „The Stones of Newgrange“ die mystisch-archaisch anmutende Klangwelt eines irischen Steinzeitmonumentes herauf. (Enjott Schneider konnte allerdings nur beim ersten Durchgang des Abends dabei sein). Silvia Elvers und Christian Gruber gelang es bei allen aufgeführten Werken, ihre so unterschiedlichen Instrumente in absoluter Balance zu halten und, den Klangfarbenreichtum unserer Orgel meisterhaft ausnutzend, mal mit kontrastreichen, mal verschmelzenden Klängen magische Momente zu zaubern.
Der Abend wurde in Form einer Andacht theologisch begleitet durch Pfarrerin i.R. Bia Ritter, die in Gebet und berührenden Worten auf die bedrohliche Kriegs- und Fluchtsituation in der Ukraine einging und dazu eine Stelle aus dem 56. Psalm zitierte: „Zähle die Tage meiner Flucht, sammle meine Tränen in deinem Krug“. Eine Vase und Zweige mit angehängten Glastränen gaben ein symbolisches Zeichen der Hoffnung.
Die Spendenbereitschaft der Zuhörerinnen und Zuhörer war überaus groß: Ein Betrag von insgesamt 2610€ konnte eingenommen werden! Ein herzliches Dankeschön allen Gebern! Größter Dank gebührt Silvia Elvers und Christian Gruber, die auf so idealistische Weise die Gesamteinnahmen an die Katastrophenhilfe der Diakonie gespendet haben! Wir hoffen, dadurch einen Beitrag leisten können, um die Not in der Ukraine etwas lindern zu können!
Cornelia Meyer