Das Wort Jesu „Seid barmherzig, wie euer Vater barmherzig ist“ steht im Mittelpunkt des Gottesdienstes am Sonntag, 03. Januar um 9:30 Uhr.
Vielleicht beginnt alles damit Barmherzigkeit neu zu suchen und die Herzen an der Liebe Gottes auszurichten. Barmherzigkeit an sich selbst erfahren und miteinander teilen. Diesen wohltuenden Kontrapunkt braucht unser Leben und unsere Welt.
Barmherzigkeit ist nicht gerade ein Modewort. Beim Rechtschreibprogramm meines Messengers ist es ein Fremdwort, das ich mühsam eintippen und ihm erst beibringen muss. Und dann stellt sich schon die Frage, was „B-arm-herzig-keit“ bedeuten soll: Beim armen Herzen sein?
Wo der Ton rauer und die Sprache aggressiver zu werden scheinen, ist es gar nicht einfach Barmherzigkeit wieder ins tägliche Leben zu übersetzen. Aber das Verlangen nach taktvollem Umgang und Fürsorglichkeit wächst!
In den Genen liegt Barmherzigkeit auch nicht unbedingt. Wem ist sie schon als Wesens- oder Charakterzug in die Wiege gelegt? Barmherzig zu sich und zu anderen zu sein ist lebenslange aber lohnende Herzensbildung. Sie will gepflegt werden, gerade in Zeiten der gegenseitigen Überforderung und des Drucks, den man sich oft selbst auferlegt.
Wo in der Moderne der Fokus auf digitalem und technologischem Fortschritt gelegt wird, braucht es dringend notwendige Gegenakzente. Denn wohin führen uns Optimierung ohne Menschlichkeit?
Höchste Zeit für Barmherzigkeit!