Mit dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts zum Verbot der geschäftsmäßigen Suizidbeihilfe im Februar dieses Jahres ist die Diskussion um das Selbstbestimmungsrecht am Ende des Lebens wieder neu angefacht worden. Darf ich mir in auswegloser Situation selbst das Leben nehmen? Wie verhält sich ein solches Handeln zur Überzeugung des christlichen Glaubens, dass Gott das Leben schafft und schenkt? Diese Frage und vor allem auch die Frage, ob und wenn ja, in welcher Weise sich kirchliche Einrichtung an einer möglichen Hilfestellung beim Suizid beteiligen sollten, wird derzeit in der evangelischen Kirche sehr kontrovers diskutiert.
Der Vortrag nimmt seinen Ausgangspunkt bei den Rahmenbedingungen, in denen sich das Ende des Lebens heute häufig vollzieht. Er wird dafür argumentieren, dass menschliches Leben stets ein gestaltetes Leben ist und dieser Gestaltungsauftrag auch das eigene Sterben umfasst.