Bia Ritter war eine der ersten evangelischen Pfarrerinnen
Unter dem von ihr selbst gewählten Motto „Panta rhei“ (altgriechisch für „alles fließt“) blickte Pfarrerin Bia Ritter-zu Knyphausen in ihrer Abschiedspredigt auf ihre berufliche Laufbahn zurück. Die 65 Jahre alte gebürtige Ostfriesin wurde am 2. Adventssonntag in der Christuskirche der Evangelisch-Lutherischen Gemeinde Landsberg in den Ruhestand verabschiedet.
Dekan Jörg Hammerbacher (Weilheim) nahm das Entlassen von allen Pflichten in der Kirchengemeinde („Entpflichtung“) und den segnenden Zuspruch für die Zukunft vor. Anselm Ritter, einer ihrer Söhne, begleitete Bia Ritter von der Altarinsel herunter auf ihren Platz - gewissermaßen hinein in den Ruhestand.
Von ihren insgesamt 41 Dienstjahren - und somit als eine der ersten evangelischen Pfarrerinnen in Bayern überhaupt - verbrachte sie die letzten fünfeinhalb in Landsberg. Hier bekleidete sie eine halbe Pfarrstelle, die 3. an der Christuskirche, und war dabei insbesondere auch für die Klinikseelsorge vor Ort zuständig.
Coronabedingt konnte es keine Abschiedsfeier geben, doch nutzten zahlreiche Weggefährten wie der katholische Stadtpfarrer Michael Zeitler (Mariä Himmelfahrt), sowie Oberbürgermeisterin Doris Baumgartl ihr Grußwort, ihre große Wertschätzung für die scheidende Pfarrerin zum Ausdruck zu bringen. Auch die Auswahl der mitunter sehr originellen Geschenke trug zur heiteren Atmosphäre dieses Abschieds bei. Bia Ritter-zu Knyphausen und ihr Ehemann Manuel werden ihren neuen Lebensabschnitt in Bad Kissingen verbringen, wo beide von 1989 bis 1995 gemeinsam als Pfarrerehepaar tätig waren.